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rechnerverarbeitung:loeschstation

Festplattenlöschstation

Häufig spendet man uns Festplatten, auf denen sich noch private und teils sensible Daten befinden. Selbst wenn diese Daten vorher mit Rechtsklick → Löschen vermeintlich gelöscht wurden, können sich immer noch Spuren davon auf den Datenträgern befinden. Mit dem Löschbefehl in den meisten Betriebssystemen wird nämlich nur die Referenz auf die Datei gelöscht – die Daten selbst bleiben bestehen, weil es zu aufwendig wäre, bei jedem Löschvorgang sämtliche Bits zu löschen.

Da wir die Festplatten gerne an andere weitergeben möchten und uns der Datenschutz der Vorbesitzenden sehr am Herzen liegt, überschreiben wir alle Daten auf den Festplatten mit Nullen. Dadurch werden alle Bits auf 0 gesetzt, und sämtliche Spuren vom Datenträger entfernt.

Dieser Prozess ist an sich nicht arbeitsintensiv - aber sehr zeitaufwendig. Um einen größtmöglichen Durchsatz zu erzielen haben wir daher eine Löschstation gebaut, in die wir Festplatten einfach einlegen und löschen können. Anschließend können die Festplatten auch mit einem Betriebssystem versehen werden. Die Löschstation kann auch von Computerneulingen bedient werden.

Hardware

Die Löschstation besteht aus einem Tower, der auf einer rollbaren Plattform befestigt ist. In besagtem Tower stecken drei Festplattenwechselrahmen: Der obere bietet Platz für drei 3,5 Zoll-Festplatten, die unteren und mittleren für insgesamt sechs 2,5 Zoll-Festplatten. Prinzipiell gibt es insgesamt 16 SATA Ports (6 nativ, 10 über PCI). Aktuell ist der Rechner mit der Festplatte 665 (250 GB SSHD) und einem GB DDR1-RAM versehen.

Mit F8 kommt man ins boot-menu des BIOS, sodass z.B. von USB-Stick gestartet werden kann.

Software

Aktuell läuft auf der Station ein Xubuntu Focal LTS. Zum Löschen der Platten kommt die selbstentwickelte Software hades zum Einsatz, die Anleitung dazu gibt es hier.

Hades (Hard Disk Eraser) ist eine Softwaredistribution zum systematischen Beschreiben von Datenträgern. Hauptanwendungszweck ist das sichere Löschen von Daten von Festplatten. Der Name ist durch die Mythologie der griechischen Antike inspiriert, in der der Herrscher über die Unterwelt, sowie die Unterwelt selbst, als Hades bezeichnet werden.

Die Hades-Distribution besteht aus den folgenden Komponenten:

  • hadesd - Hintergunddienst (daemon), der die Festplatten verwaltet und bearbeitet
  • hadesctl - einfache Software zur Steuerung von hadesd
  • haduino - Arduino-Sketch + Python-Client für hadesd zur Ansteuerung eines LCD Displays in der Gehäusefront der Löschstation

Hades lässt sich sehr gut mithilfe einer VM in Virtualbox testen.

Bedienungsanleitung

TODO

Probleme

  • Der untere 2,5 Zoll Wechselrahmen ist aktuell nicht angeschlossen. Außerdem können Festplatten dort zwar eingeschoben, aber nicht wieder entfernt werden.
  • Derzeit können nur SATA-Platten verarbeitet werden. IDE-Platten müssen noch per USB-Adapter gelöscht und bespielt werden. Letztere sind jedoch sowieso nicht hotpluggable.
  • Bei Neuinstallation des Systems ist darauf zu achten, die Option „noapic“ in GRUB zu setzen (beim Ubuntu Installationsstick über F6 → noapic auswählen).
  • Das Mainboard ist wählerisch was RAM betrifft.
rechnerverarbeitung/loeschstation.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/29 17:42 von allie.birkl